Stadtarchiv Jena


Erstmals in der Stadtbeschreibung „Architectus Jenensis“  des Chronisten Adrian Beier erwähnt, befand sich das Archivum mit den für die Stadt Jena rechtlich bedeutsamen Urkunden und Akten in einer Kammer über der Geschoßstube im Rathaus. Über 300 Urkunden aus der Zeit von 1317 bis 1799 sind so bis heute erhalten geblieben. Größere Verluste erlitt das Stadtarchiv im Dreißigjährigen Krieg, als ein nicht unbedeutender Teil der städtischen Akten vernichtet wurde sowie durch Bombenangriff im 2. Weltkrieg, bei dem ein Großteil der Zunfturkunden verbrannte. Jahrhundertelang erfolgte die städtische Archivverwaltung im Nebenamt durch Stadtschreiber und Stadtsyndici. Die erste systematische Ordnung des Stadtarchivs schufen im späten 19.  und Anfang des 20. Jahrhunderts die damit beauftragten Staatsarchivare Carl August Hugo Burkhardt und Ernst Devrient. Seit 1945 wird das Stadtarchiv als hauptamtlich betreute Einrichtung geführt. 1969 konnten die im 2. Weltkrieg in mehreren Gebäuden der Stadt ausgelagerten und nur provisorisch untergebrachten Archivbestände am Standort der ehemaligen Tonnenmühle am Löbdergraben vereint werden. 2008 bezog das Stadtarchiv gemeinsam mit dem Bauaktenarchiv ein modern ausgestattetes Domizil am Anger 26. Das Stadtarchiv verfügt über etwa 2500 lfm historische Überlieferung, darunter eine mit dem späten 15. Jh. beginnende umfangreiche Amtsbuchserie. Darüber hinaus besitzt es eine 1796 beginnende lokale Zeitungssammlung mit über 1000 Bänden. Neben der Sicherung des jahrhundertealten schriftlichen Erbes der Stadt ist das Stadtarchiv zuständig für die Archivierung der aktuellen amtlichen Überlieferung der Stadtverwaltung.