Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz
„Maison de belle retraite“, Haus der schönen Zuflucht, nannte Bauherr Fürst Heinrich XI. Reuß ä. L. (1722-1800) in der Giebelinschrift sein im Stile des Frühklassizismus errichtetes Sommerpalais. Seit 1922 beherbergt es die „Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz – Stiftung der Älteren Linie des Hauses Reuß“.
Den bedeutendsten Teil der graphischen Sammlung stellen etwa 1200 druckgraphische Blätter in Schabkunsttechnik namhafter englischer Künstler dar. Zudem wird die Sammlung von einem großen Bestand meist vor 1850 entstandener Landkarten, Schlachtenplänen sowie Veduten und Atlanten ergänzt.
Die fürstliche Bibliothek enthält neben historischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Titeln eine bedeutende Kollektion von Werken mit Literatur der französischen Aufklärung. 1922 kam ein Teil der Bibliothek des fürstlichen Gymnasium Rutheneum in Gera hinzu.
Ein großer Fundus von Karikaturen des 17. bis 19. Jahrhunderts in der fürstlichen Sammlung war 1975 die Voraussetzung für die Gründung des Greizer Satiricums. Ab 1980 fanden Karikatur-Biennalen statt, die sich bei Künstlern und Besuchern großer Beliebtheit erfreuten. Diese Tradition findet seit 1994 mit der bundesdeutschen Triennale „Karikatur, Cartoon & Komische Zeichenkunst“ ihre viel beachtete Fortsetzung.